Nutzung von Clusterpotenzialen für das Handwerk von Giuseppe Strina | ISBN 9783869441290

Nutzung von Clusterpotenzialen für das Handwerk

von Giuseppe Strina, Stephanie Lehmann, Ewald Heinen, Klaus Müller und Dirk Harms, herausgegeben von Kilian Bizer
Mitwirkende
Autor / AutorinGiuseppe Strina
Herausgegeben vonKilian Bizer
Autor / AutorinStephanie Lehmann
Autor / AutorinEwald Heinen
Autor / AutorinKlaus Müller
Autor / AutorinDirk Harms
Buchcover Nutzung von Clusterpotenzialen für das Handwerk | Giuseppe Strina | EAN 9783869441290 | ISBN 3-86944-129-1 | ISBN 978-3-86944-129-0
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Nutzung von Clusterpotenzialen für das Handwerk

von Giuseppe Strina, Stephanie Lehmann, Ewald Heinen, Klaus Müller und Dirk Harms, herausgegeben von Kilian Bizer
Mitwirkende
Autor / AutorinGiuseppe Strina
Herausgegeben vonKilian Bizer
Autor / AutorinStephanie Lehmann
Autor / AutorinEwald Heinen
Autor / AutorinKlaus Müller
Autor / AutorinDirk Harms
Aus dem Vorwort
Dass Betriebe einer Branche in einer Region miteinander kooperieren, um auf einem überregionalen Markt besser zu bestehen, ist kein Phänomen allein unserer Zeit. Die Schneidwarenindustrie in und um Solingen ist ein bekanntes Beispiel dafür, wie kleine und große Betriebe derselben Branche nicht nur zusammenarbeiten, sondern gleichzeitig die Region als Marke entwickelt haben - und dadurch im globalen Wettbewerb bestehen können. Wenn diese historisch gewachsenen regionalen Ansammlungen von Betrieben der gleichen Branche sich dazu entschließen, eine Art Dachorganisation zu bilden, die gemeinsame Aktivitäten und Maßnahmen organisiert, dann wird aus einem Cluster eine Clusterinitiative. Im Falle von Solingen hat das über 100 Jahre gedauert. Aber wenn man von den positiven Effekten solcher Clusterinitiative überzeugt ist, muss man nicht unbedingt so lange warten, sondern man kann Betriebe in clusterähnlichen Gebieten dazu ermutigen, die Bildung von Clusterinitiativen zu forcieren. Genau das tut z. B. das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft in Baden-Württemberg im Rahmen seiner Clusterpolitik.
In den letzten 10 - 15 Jahren sind daher in Baden-Württemberg viele Clusterinitiativen unterschiedlicher Branchen neu entstanden; sie tragen mittlerweile mit dazu bei, dass Baden-Württemberg weit über die Grenzen Deutschlands hinaus als Standort für High-Tech-Produkte und Spitzentechnologie bekannt ist. Während jedoch in den über viele Jahrzehnte gewachsenen Clustern nicht selten das Handwerk eine tragende Rolle spielt, ja sogar häufig den Grundstein gelegt hat (Beispiele: die Holzverarbeitung im Schwarzwald, die Uhren- und Schmuckmacher in und um Pforzheim), beobachtet man in vielen der in jüngerer Zeit gegründeten Clusterinitiativen, dass Handwerksbetriebe unterrepräsentiert sind, obwohl es ein Vielzahl hoch innovativer Handwerksbetriebe in vielen Branchen und Technologiefelder gibt.
Gemeinsam mit dem Baden-Württembergischen Handwerkstag (BWHT) hat deshalb das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft des Landes Baden-Württemberg eine Studie zur stärkeren Integration von Handwerks- und Kleinbetrieben (1) in regionalen Clusterinitiativen finanziert. Das Institut für Technik der Betriebsführung (itb) in Karlsruhe und das Volkswirtschaftliche Institut für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen (ifh) (beide Institute des Deutschen Handwerkinstituts DHI e. V.) sind in dieser Studie den Gründen für die bisher unterdurchschnittliche Beteiligung von Handwerksbetrieben an Clustern und Clusterinitiativen nachgegangen.
Im Ergebnis formulieren die Wissenschaftler vier zentrale Handlungsfelder:
Clustermanager/-innen und Handwerksorganisationen müssen die jeweils anderen Strukturen besser kennenlernen; Clusterinitiativen müssen Handwerksbetriebe bei interessanten Themen deutlicher ansprechen; Clustermanager/-innen und Handwerksorganisationen müssen die Öffentlichkeitsarbeit von und über Clusterinitiativen für die Zielgruppe Handwerksbetriebe verbessern; Clusterinitiativen und Handwerksorganisationen müssen sich gegenseitig bei ihren jeweiligen Zukunftsstrategien mehr berücksichtigen und diese aufeinander abstimmen.
Für diese vier Handlungsfelder wurden von den Instituten konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet. Sie richten sich zum einen an Clustermanager/-innen, die mehr Handwerksbetriebe in ihre Clusterinitiativen integrieren möchten und die hierzu Anregungen und Ideen für Maßnahmen suchen. Zum anderen wenden sich die Handlungsempfehlungen an Handwerksorganisationen, die nach Argumenten sowie Wegen suchen, um ihre Betriebe für das Potenzial und den Nutzen von Clusterinitiativen zu sensibilisieren und zu öffnen.
Die Empfehlungen reichen dabei von operativen und kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen bis hin zu strategisch und längerfristig zu realisierenden Vorschlägen. Darüber hinaus wurden drei Veranstaltungskonzepte konkreter ausgearbeitet und Argumentationshilfen sowohl für Clustermanager/-innen als auch für Interessenvertretungen von Handwerks- und Kleinbetrieben erarbeitet. (2)
Die vorliegende Fassung des ausführlichen Endberichtes der Studie macht die Entstehung dieser Handlungsempfehlungen nachvollziehbar. So enthält der Bericht sowohl methodische Hinweise zur Vorgehensweise bei der Erarbeitung der Studienergebnisse als auch die Ergebnisse einer ausführlichen Literaturanalyse zu Chancen und Hemmnissen der Beteiligung von Handwerks- und Kleinbetrieben in Clusterinitiativen. Am Beispiel dreier ausgewählter baden-württembergischer Clusterinitiativen wurden diese theoretischen Ergebnisse in der Praxis näher untersucht. Eine Reihe von Expertengesprächen und Workshops führten schließlich zu der finalen Fassung der Handlungsempfehlungen. Der umfangreiche Anhang enthält darüber hinaus ausführliches Arbeitsmaterial wie Interviewleitfäden, Übersichten und Steckbriefe baden-württembergischer Clusterinitiativen sowie Material zur Ansprache von Handwerksunternehmen.
Die Autoren hoffen, mit diesen Studienergebnissen einen Beitrag zu liefern, damit langfristig noch mehr Handwerks- und Kleinbetriebe den Zugang zu Clusterinitiativen finden und auf diese Weise die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland auch in einer weiter zunehmenden globalen Wirtschaft langfristig erhalten bleibt.
Karlsruhe, Göttingen, im Oktober 2013
Prof. Dr. Birgit Ester Leiterin des Instituts für Technik der Betriebsführung (itb) im Deutschen Handwerksinstitut e. V.
Prof. Dr. Kilian Bizer Direktor des Volkswirtschaftlichen Instituts für Mittelstand und Handwerk (ifh) an der Universität Göttingen e. V
(1) Da die Studie maßgeblich vom BWHT in Auftrag gegeben wurde, wird im Folgenden primär von Handwerksbetrieben gesprochen werden; dennoch sind auch Kleinbetriebe aus anderen Branchen angesprochen.
(2) Die Handlungsempfehlungen für die beiden Zielgruppen Clusterinitiativen und Handwerksorganisationen sind mittlerweile als Broschüre erschienen und auf der Homepage des BWHT downloadbar unter dem link: http://www. handwerkbw. de/fileadmin/user_upload/Themenbereich/Technologie_Innovation/ broschuerecluster-handwerk. pdf
Inhaltsübersicht
1. Einführung. 1 1.1 Ausgangslage und Rahmenbedingungen der Studie. 1 1.2 Zielstellung der Untersuchung und Forschungsfragen. 3 1.3 Methodische Vorgehensweise der Untersuchung. 4 1.4 Begriffliche Grundlagen. 6 1.4.1 Handwerk. 6 1.4.2 Cluster, Clusterpolitik und Clusterinitiativen. 7
2. Literaturanalyse. 15 2.1 Methodisches Vorgehen und Datenbasis. 15 2.2 Cluster und Handwerk. 17 2.3 Clustervorteile für KMU. 20 2.4 Clusternachteile für KMU. 24 2.5 Vorteile für Cluster aus Beteiligung von KMU. 24 2.6 Hemmnisse von KMU hinsichtlich einer Clusterbeteiligung. 24 2.7 Handlungsempfehlungen. 29
3. Ergebnisse der Fallstudien. 30 3.1 Methodisches Vorgehen und Datenbasis. 30 3.1.1 Projektbegleitender Beirat. 30 3.1.2 Auswahl der zu untersuchenden Clusterinitiativen. 30 3.1.3 Internetrecherche. 35 3.1.4 Expertengespräch mit Clustermanagern und Vertretern der Handwerksorganisationen. 35 3.1.5 Interviews mit Handwerksbetrieben. 36 3.1.6 Workshop und Pilotveranstaltung. 37 3.2 Medical Mountains AG. 39 3.2.1 Eckdaten. 39 3.2.2 Ergebnisse der Experten- und Unternehmensgespräche. 44 3.3 Clean Tech. 47 3.3.1 Eckdaten. 47 3.3.2 Ergebnisse der Expertengespräche und Interviews. 50 3.4 Automotive. Initiative Ostwürttemberg. 51 3.4.1 Eckdaten. 51 3.4.2 Ergebnisse der Expertengespräche und Interviews. 54 3.5 Zusammenfassung der Ergebnisse hinsichtlich der Forschungsfragen. 56 3.5.1 Vorteile für Handwerks- und Kleinbetriebe bei Beteiligung an Clusterinitiativen. 56 3.5.2 Hemmnisse für Handwerks- und Kleinbetriebe bei Beteiligung an Clusterinitiativen. 57 3.5.3 Effekte für Cluster durch Beteiligung von KMU. 59 3.5.4 Zwischenfazit. 60 3.6 Identifizierung von Handlungsfeldern. 61
4. Handlungsempfehlungen und unterstützende Materialien. 63 4.1 Methodische Vorbemerkungen. 63 4.2 Handlungsempfehlungen für Clustermanager. 64 4.2.1 Überblick. 64 4.2.2 Handlungsempfehlungen für das Handlungsfeld H1 „Verbesserung der Kenntnisse der Handwerksstrukturen und -organisationen“. 67 4.2.3 Handlungsempfehlungen für das Handlungsfeld H2 „Verbesserte Ansprache der Zielgruppe Handwerk und Kleinbetriebe in den (Veranstaltungs-)Formaten“. 69 4.2.4 Handlungsempfehlungen für das Handlungsfeld H3 „Verbesserte Öffentlichkeitsarbeit für die Zielgruppe Handwerk und Kleinbetriebe“. 72 4.2.5 Handlungsempfehlungen für das Handlungsfeld H4 „Strategische Ausrichtung der Clusterinitiative auf die Zielgruppe Handwerk und Kleinbetriebe“. 73 4.3 Handlungsempfehlungen für Interessenvertretungen der Handwerks und Kleinbetriebe. 75 4.3.1 Überblick. 75 4.3.2 Handlungsempfehlungen für das Handlungsfeld H1 „Verbesserung der Kenntnisse über die strategische Bedeutung von Clusterinitiativen“. 78 4.3.3 Handlungsempfehlungen für das Handlungsfeld H2 „Verbesserte Ansprache der Zielgruppe Handwerk und Kleinbetriebe in den (Veranstaltungs-)Formaten“. 80 4.3.4 Handlungsempfehlungen für das Handlungsfeld H3 „Verbesserte Öffentlichkeitsarbeit für die Zielgruppe Handwerk und Kleinbetriebe“. 81 4.3.5 Handlungsempfehlungen für das Handlungsfeld H4 „Wahrnehmung der strategischen Bedeutung von Clusterinitiativen“ 83 4.4 Handlungsempfehlungen für politische Akteure. 85 4.4.1 Überblick 85 4.4.2 Handlungsempfehlungen für das Handlungsfeld H1 „Verbesserung der Kenntnisse über Handwerksorganisationen und -strukturen sowie über die strategische Bedeutung von Clusterinitiativen“. 87 4.4.3 Handlungsempfehlungen für das Handlungsfeld H2 „Verbesserte Ansprache der Zielgruppe Handwerk und Kleinbetriebe in den (Veranstaltungs-)Formaten“. 87 4.4.4 Handlungsempfehlungen für das Handlungsfeld H3 „Verbesserte Öffentlichkeitsarbeit für die Zielgruppe Handwerk und Kleinbetriebe“. 89 4.4.5 Handlungsempfehlungen für das Handlungsfeld H4 „Strategische Ausrichtung der Cluster sowie Wahrnehmung der strategischen Bedeutung von Clustern“. 90 4.5 Unterstützende Materialien. 91 4.5.1 Überblick. 91 4.5.2 Veranstaltungsformat „Technologietrends für Handwerks- und Kleinbetriebe im Themenfeld eines Clusters„ (Grobkonzept). 92 4.5.3 Veranstaltungsformat „Projektbörse für Handwerks- und Kleinbetriebe im Themenfeld eines Clusters“ (Grobkonzept). 93 4.5.4 Veranstaltungsformat „Cluster in einem Kammerbezirk suchen KMU“ (Grobkonzept). 96 4.5.5 Argumentationshilfe für Clustermanager „7 gute Gründe für eine stärkere Einbindung von Handwerks- und Kleinunternehmen in eine Clusterinitiative„ (Vorschlag). 97 4.5.6 Argumentationshilfe für KMU-Interessenvertreter „7 gute Gründe für ein stärkeres Engagement von Handwerks- und Kleinunternehmen in Clusterinitiativen“ (Vorschlag). 98
5. Zusammenfassung und weitere Forschungsfragen. 100 5.1 Zusammenfassung. 100 5.2 Weitere Forschungsfragen. 102
6. Anhang. 104 6.1 Tabellen und Übersichten. 104 6.2 Quellen der Literaturrecherche und Steckbriefe. 106 6.3 Übersichten der baden-württembergischen Clusterinitiativen sowie zu den für die Untersuchung ausgewählten Initiativen. 121 6.4 Materialien zu den Experten- und Unternehmensinterviews. 138 6.4.1 Übersicht über geführte Interviews. 138 6.4.2 Vorbereitung der Interviews und Ansprache der Unternehmen. 139 6.4.3 Interviewleitfäden. 148 6.5 Beiratsmitglieder und Tagesordnungspunkte der Sitzungen. 168
7. Literaturverzeichnis. 170