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Vorstoss ins Innere / Streifzüge durch das Berliner Museum für Naturkunde
Kassette / Buch / Leporellos / DVD-ROM
von Ulrich Moritz, Agnieszka Pufelska, Juri Hwang, Andreas Kratky und Matthias Glaubrecht, herausgegeben von Hanns Zischler und Andreas KratkyVeröffentlichung anlässlich des 200. Jahrestags der Eröffnung des Berliner Museums für Naturkunde. Die Kassette vereint drei aus diesem Anlass im Verlag erschienene Medien mit Fundstücken und Proben aus den Sammlungen des Berliner Naturkundemuseums. Das Hauptwerk befasst sich in Essays, Interviews und wissenschaftsgeschichtlichen Dokumenten mit den weitgehend verborgenen Sammlungsschätzen des Hauses, insbesondere der historischen Arbeitsstelle, in der Nachlässe, Briefe, Diarien, Abbildungen und Loseblattsammlungen verwahrt werden. Der Blick der teils naturwissenschaftlichen, teils kulturwissenschaftlichen Autoren, auf diese Objekte versucht sowohl den besonderen ästhetischen Reiz einzelner Objekte und Sammlungen als auch ihrem museumsgeschichtlich wandelbaren Status zu begreifen. Agnieszka Pufelksa, Ulrich Moritz und Hanns Zischler haben den Band herausgegeben und sich dabei auf zahlreiche Mitarbeitert des Hauses und befreundete Autoren und Künstler außerhalb des Museums stützen können. Zwei hier zum ersten Mal faksimilierte Leporellos – ein Weltsystem und ein Universalsystem des Thierreichs – aus der Hand des deutschen, naturphilosophisch orientierten Ornithologen Constantin Gloger – sind ein letzter, verzweifelter Versuch, die Entwicklungsgeschichte in eine hermetische, mathematische Formel zu bannen. Daß Gloger damit gescheitert ist, schmälert nicht die enorme graphische Schönheit seiner Einbildungskraft. Matthias Glaubrecht – curator of Mollusca am Naturkundemuseum – hat Glogers erst im Jahr 2006 von dem Ornithologen Frank Steinheimer wiederentdeckte Entwürfe in einem Essay kommentiert. Ein Booklet mit 2 interaktiven DVDs von Juri Hwang und Andreas Kratky ist eine große, komplex ausgestattete Navigation durch das Naturkundemuseum. In genau verorteten Gesprächen, Objektbetrachtungen und filmischen Lektüren wissenschaftsgeschichtlicher Dokumente erschließen sie dem Betrachter die konkreten Arbeiten am Museum und machen die historische Tiefendimension einzelner Sammlungen sichtbar.
Alle drei Medien zusammen geben eine durchaus subjektive Serie von Betrachtungen, Analysen und Bildstrecken wieder und wollen jenseits der schieren Neugier an dieser modernen Wunderkammer auf die verschlungenen Wege des Erkenntnisgewinns aufmerksam machen.