Süddeutsche Zeitung: Diese Liebesgeschichte belegt, warum der Autor als Irans größter Schriftsteller gilt. Die Übersetzung von Bahman Nirumand bewahrt die Poesie und die Härte des Originals.
Die Presse: Ständig wechseln ohne Vorwarnung die Erzählperspektiven, Personen fließen förmlich ineinander, man rast durch die Zeitebenen wie auf einer Hochschaubahn. Dennoch sollte man der Versuchung wiederstehen, diese Sprunghaftigkeit bis ins letzte Detail rational ›verstehen‹ zu wollen. Diesem Buch muss man anders auf seinen schmalen Leib rücken: indem man sich ohne zu viele Hintergedanken durch die Erzählstruktur treiben lässt, intuitiv die Gefühlslage der Protagonisten in sich aufnimmt, den mitunter hochpoetischen Bildern nachschmeckend. Manche Passagen, die von der obsessiven Liebe des Mannes künden, sind in ihrer Intensität und Unbedingtheit regelrecht überwältigend. Das gelingt in dieser Authentizität selten.‹
www.fixpoetry.com: Doulatabadi arbeitet offen mit einem Geflecht aus vielschichten Anspielungen sowohl auf die klassische persische Literatur wie Hafis, Nizami oder Rumi als auch auf die klassische Moderne in Form von Hedayat oder Shamlu. Der Autor geht erzählerisch neue Wege, indem er seine Figuren und die Erzählperspektiven ineinanderfließen lässt.
www.belletristik-couch.de: Eine Liebesgeschichte, die einer Tragödie oder einem Drama sehr nahe kommt. Zwar ist die Liebe, die Gheiss für Nilufar empfindet, schier unendlich, doch die Widerstände, gegen die diese Liebe stößt, erweisen sich mit der Zeit als unüberwindbar. Tradition, familiäre Zwänge und Erwartungen geben dem ungleichen Paar keine Chance. Der Stil des Buches verdeutlicht, dass der Roman den Leser nicht nur inhaltlich, sondern auch erzähltechnisch in eine fremde Kultur eintauchen lässt. Ein faszinierender Roman, der sich deutlich von der westlichen Erzählweise abgrenzt.
Ein alter Mann im grauen Regenmantel irrt durch die Straßen einer europäischen Großstadt. Er setzt sich in ein Kaffeehaus, zieht ein zerknittertes Notizbuch aus der Tasche, liest und schreibt. Er versucht, seiner Erinnerungen an Nilufar Herr zu werden. Eines Tages war sie ihm wie eine Taube zugeflogen und hatte sich ganz einfach neben ihm auf die Parkbank gesetzt. Ein rätselhaftes Gefühl uralter Liebe, Freundschaft und Einheit verband die beiden. Im Glanz ihrer lebenssprühenden Augen fand er sein Leben wieder. Sie, und nur sie, konnte sein Schweigen brechen. Warum hat er sie wieder verloren?
Mahmud Doulatabadi erzählt von der Macht einer Liebe, die an noch größeren Mächten scheitert: an den Zwängen einer traditionellen Familie, der politischen Starre und am eigenen Unvermögen.