Neues Deutschland: Selbst wenn Machfus mit dem bereits 1983 auf arabisch erschienenen, gerade heute aktuellen und lesenswerten Buch vor allem ein politisches Märchen geschrieben hat, so ist ›Die Reise des Ibn Fattuma‹ gleichzeitig eine Reise zu sich selbst. Das Politische ist darin immer auch privat, und das Private immer auch politisch.
Deutschlandfunk : Weisheit ist eine Sorte Erkenntnis, die sich nicht aus dem akrobatischen Gebrauch von Begriffen ableiten läßt, sondern auf die Lebenswirksamkeit des Denkens zielt. In allen Ländern, die Ibn Fattuma bereist, trifft er sich mit dem obersten Intelligenz-Priester. Es sind geistreiche Leute, die ihr Geld als Weltanschauungsberater der Macht verdienen. Auch bei uns gibt es diese Spezies. Wenn sie sich nicht gerade die Wunden lecken nach mörderischen Stellungskriegen mit solchen Barbaren wie den Rechtschreibereformern, dann preisen sie auf Ruhmeskanzeln das Abendland als Gipfel der Zivilisation und sie träumen davon, den Rest der Menschheit an ihrem Glück teilhaben zu lassen. Nach der Lektüre von Nagib Machfus dämmert uns, die Aufklärung könnten wir noch mal gebrauchen. Doch ziemlich sicher, wird sie nicht aus der hiesigen Intelligenzproduktion erwachsen.
Prisma: Mit einem Augenzwinkern, nicht als Eiferer, geht Machfus seiner Passion nach – der Enttarnung von Religion als heiliger Spuk.
Buchmagazin: Skeptisch, ja pessimistisch beurteilt Nagib Machfus die konkurrierenden Gesellschaftssysteme der Gegenwart, sodass nur die Verantwortung des einzelnen Menschen für sich selbst als Hoffnung bleibt.
Schwarzwälder Bote: Der Reise- wird so auch zum Reifeprozess. Ein Lesevergnügen ist es ohnehin, das neue Buch von Machfus.
Borromäusverein: Religiöse, philosophische und politische Gedanken fließen ineinander und werden die Leser noch lange beschäftigen.
Blick: Nagib Machfus erzählt hier in fast märchenhaftem Ton, bei ihm ›lächelt noch die Morgenröte‹. Umso klarer ist die Lehre, die diese morgenländische Fabel vermittelt: Für Demokratie und Menschenrechte.
Tiroler Tageszeitung: Ibn Fattumas Reise wird zur Reise des Lesers. Und wie Ibn träumt er von Gaballand, jenem Land der Vollkommenheit, das außer der Sehnsucht noch nie jemand gesehen hat.
Der Standard: Eine schöne Allegorie in Form eines Reisetagebuchs, leise, zurückhaltend und voller Energie.
Die Furche: Eine Reise, die die Erfahrung von Freiheit und Gefängnis, Liebe, Ehe, Kinder und Tod umschließt und den Reisenden mehr und mehr erkennen lässt, wie fehlerhaft das Land seiner Herkunft, das ihm zunächst noch als beste aller möglichen Welten erschienen, war, doch ist.
Nagib Machfus nimmt uns in diesem märchenhaften Roman mit in ferne, vergangene Welten, die erstaunlich gegenwärtig sind – und er zeigt uns, wie absurd es ist, in einer Ideologie sein Glück zu suchen.